7. Januar 2010

Weihnachten, Silvester und das erste Mal am Strand

Frohes neues Jahr euch allen!!

Back to Coimbatore. Nach unserem romanartigen Text vom letzten Mal, heute ein paar kleine Anekdoten. Dazu wieder Fotos von unseren beiden letzten Trips.

Seit dieser Woche hat bei Laura auf Arbeit noch eine weitere Deutsche angefangen. Sie war schon vor einem Jahr hier und wollte daher unbedingt ihre alte Wohnung haben. Das hieß für uns zwischen dem Jahreswechsel umziehen. Es war nicht viel zu tun bzw. zu vorzubereiten in der neuen Wohnung (gleiches Haus, Etage, Grundriss, Ausstattung usw.). Aber selbst das wenige was es galt zu machen, wurde von Seiten der Inder natürlich nicht erledigt. Am Umzugstag (ewig lange angekündigt und geplant), kam niemand her. Nach Nachfrage dann am Telefon „Ach, heute? Ja, stimmt, total vergessen. Naja komm doch einfach mal her.“ Und selbst da noch, keinerlei Entschuldigung oder sowas.

Das gilt generell, Abmachungen und Pläne werden nie eingehalten. Ein Tut-mir-leid oder eine Bemerkung dazu kommt aber auch nie. Nervt ein wenig mit der Zeit.

Jedenfalls sind wir jetzt in der neuen Wohnung, ist genauso schön.

Dazu passt die Story mit unserer Haushälterin (Gowri). Sie kam 1 ½ Stunden später als vereinbart. Laura gab ihr zu verstehen, dass sie nur noch 10 min Zeit hätte, daraufhin: „Ah, aha. Gut. Trinken wir doch erstmal einen Tee.“ Was soll man da sagen …
Gowri kann sich ja mit Laura nur mit Händen und Füßen verständigen (mit Niewo redet sie gar nicht, da es ja um den Haushalt geht). Geil war dann, als sie Laura ihr Handy gab und sie mit ihrer Mutter „telefonieren“ sollte (die natürlich auch kein Englisch spricht)! Nach einigen Minuten „Gespräch“ gab sie ihr dann sogar noch ihre Schwester. Endgeil.

Neulich hat jemand den Verkehr hier sehr schön beschrieben. Es sei wie Tetris spielen, jedes Auto steuert sofort eine sich auftuende Lücke im Verkehrsfluss an – irgendwie passts immer.

Am Strand haben wir ein Buch von einem jungen Autor gelesen (sehr zu empfehlen: "one night @ the call center"). Darin wird sehr gut das Gefühl der jungen, modernen Generation beschrieben. Passend zu Bangalore mit den vielen Call Centern wird darin beschrieben, wie eine ganze Generation nach der Schule dort anfängt und schnell viel Geld verdient. Aber leider keine Ausbildung absolviert und so das Land nicht voran bringen kann.

Lauras Einzelunterricht-Schüler hat sie gefragt, was er denn für seinen Deutschlandaufenthalt als Gastgeschenke mitbringen könnte. Er hatte an Saris und Shirts gedacht. Nachdem ihm Laura erklärt hat, dass die Leute die Farben und Stoffe zwar total schön finden, aber sowas in Deutschland bestimmt nicht tragen, war er total erstaunt! Vor allem meinte er, es gäbe ja die Einheitsgröße, da passt alles allen. Auch das es zum Frühstück kein Dosa und Reis gibt, konnte er kaum glauben.

Swapna fordert uns immer auf doch hier zu heiraten. Wenn im März Lauras Bruder und dessen Freundin hier sind, sollen sie am Besten gleich mit uns zusammen heiraten.

Ein lustiger Fakt ist noch, wenn man hier auf Touristen trifft, sehen die genauso aus, wie man Indien-Fans aus Deutschland kennt (oder die Sachen in den Indien-Läden sieht). Nur das hier eben kein einziger Einheimischer so aussieht oder solche Sachen trägt.


Fotos 08: Weihnachten, Silvester und das erste Mal am Strand


Nun denn, wir hoffen Ihr hattet auch alle einen schönen Start ins neue Jahr.
Machts fein, N+L